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Weihnachtsgruß von Pfarrer Heinz-Josef Möller

Liebe Gemeinde!

Gerade in diesen Tagen vor Weihnachten empfinden wir die Dunkelheit besonders intensiv. In einer der längsten Nächte feiern wir die Weihnacht. Finsternis und Dunkelheit irritieren und machen Angst. Ich meine nicht so sehr die Dunkelheit draußen. Dafür gibt es Straßenlaternen und andere Lichter.

Ich denke da vor allem an die Dunkelheit in uns Menschen drinnen.

Der Prophet Jesaja wird in der Weihnachtlesung diese Dunkelheit auch beim Namen nennen. Gewalt und Blutvergießen werden da angesprochen. Vom dröhnenden Soldatenstiefel ist da die Rede. Der Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird dort aufgezählt.

Wem kämen da nicht die heutigen Kriegsgebiete in Syrien und im Irak und anderswo in den Sinn.

Ein Blick in die Medien zeigt mir: unsere Welt ist randvoll mit Gewalt, Hass, Terror und Krieg – eben sehr konkrete Dunkelheit, unter der die Menschen heute leiden.

Und wo bleibt da das Licht?

Zunächst wird mir immer deutlicher, dass gerade wir Christen die Dunkelheit beim Namen benennen müssen. Weil Gott sich sehr konkret auf diese Welt und ihre Dunkelheit eingelassen hat, dürfen wir uns daran nicht vorbeimogeln.

Christen sind Realisten, die keine Angst davor haben müssen, das Dunkle auch zu benennen. Dazu gehören die Kriege, die Flüchtlingsströme, aber auch die Sinn- und Perspektivlosigkeit unter der immer mehr Menschen hier bei uns leiden.

Dann werde ich auch konkret ermutigt mich zu fragen, was ich denn hier und jetzt tun kann, um ein wenig Licht in diese Welt zu bringen. Zu welchem Handeln drängt mich das Licht der Weihnacht?

Im Blick auf die Menschen, die im Dunkeln leben, in der wieten Welt aber eben auch in der Nachbarschaft Familie, soll das dann sehr praktisch werden. Die chinesische Weisheit hat Recht: es ist besser ein kleines Licht zu entzünden als nur über die Dunkelheit zu stöhnen

Beim ehemaligen Bischof von Hamburg Werner Thissen finde ich noch folgende Anregung. Damit mir das Licht der Weihnacht auch wirklich aufgeht, sage ich dem Kind in der Krippe, was mir urch den Kopf und durch das Herz geht. Gott hört mich wirklich an in der Gestalt dieses Kindes.

Er beurteilt mich nicht. Er verurteilt mich nicht. Dass Ihnen und ihren Familien an Weihnacht ein Licht aufgeht, wünsche ich Ihnen von Herzen im Namen aller, die die Seelsorge in unserer Gemeinde gestalten.

Ich lade Sie ein, mit uns die Freude der Weihnacht und das Licht, das uns in Jesus entgegenkommt, in den Gottesdiensten zu feiern. Ihnen allen, besonders auch den kranken und alten Gemeindemitgliedern, wünsche ich von Herzen ein frohes, lichtvolles und gesegnetes Weihnachtsfest.

Pfarrer Heinz-Josef Möller