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1. Station - Jesus wird zum Tod verurteilt

Der letzte Weg Jesu beginnt mit einem Richtspruch. Recht wird gebrochen, nicht Recht gesprochen! Der Menschensohn, er der einmal uns alle richtet, steht selbst vor dem Gericht der Menschen. Die Schreihälse mit finsteren Mienen und die mächtigen Männer mit den hohen Hüten haben das Sagen. "Kreuzige ihn!" Gewalt liegt in der Luft! Jesus erscheint als Lichtgestalt in einer düsteren, gewalttätigen Welt. Er akzeptiert seine Ohnmacht gegen diese brutale Macht, er hält bewusst sein Gesicht hin bei den erniedrigenden Schlägen: "Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halte ihm auch die andere hin." (Mt. 5,39)

Beim Propheten Jesaja heißt es: "Gott hoffte auf Rechtsspruch - doch siehe da: Rechtsbruch, und auf Gerechtigkeit - doch siehe da: Der Rechtlose schreit." (5,7)

Eine Nebenfigur der Leidensgeschichte hat in unserem Kreuzweg einen seltenen Auftritt. Claudia Procula, die Frau des Pontius Pilatus. Sie hatte in der Nacht einen schweren Traum, in dem sie Jesus als unschuldig und gerecht erkannte. Sie rät ihrem Mann, ihn zu schonen. Aber ohne Erfolg. Die Schreihälse wollen den Justizmord. Jesus stört! Er soll weg!

Herr Jesus,
Du Richter der Welt - du stehst vor dem Gericht der Menschen,
bewahre uns vor schnellen Urteilen über andere Menschen.

Herr Jesus,
Retter der Welt - vor den Mächtigen dieser Erde,
hilf uns in dieser Welt so zu leben,
dass wir ohne Angst und Sorgen
der Begegnung mit Dir
am Ende unseres Lebens entgegen gehen können. Amen!