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Ostergruß

Was feiern wir eigentlich Ostern? „Die Auferstehung Jesu von den Toten!“, so lautet die korrekte Antwort, aber damit ist noch nichts gesagt, über die Bedeutung dessen, was das, was damals am Osterfest in Jerusalem geschah, für uns heute bedeutet. Jedes Jahr stehe ich bei Beerdigungen an vielen Gräbern und bete dann immer: „Durch deine Auferstehung hast du, Christus, für uns das Grab zum Zeichen der Hoffnung gemacht.“ Das Grab, in dem wir unsere Verstorbenen bestatten, ist für Christen mehr als der Ort der „Letzten Ruhe“, auch mehr als ein Platz, wo wir unserer Lieben noch gedenken. Seit sich in der Auferstehung Jesu von den Toten die Liebe Gottes stärker erwiesen hat als der Tod, hat unser Leben eine neue Dimension bekommen, die Dimension Gottes, die wir „den Himmel“ nennen. Christen leben nicht mehr nur „eindimensional“ in der Zeit zwischen Geburt und Tod, sondern haben Ostern die Dimension Gottes, die Dimension der Ewigkeit, geschenkt bekommen. Wer glaubt, dass die Macht der Liebe Gottes Jesus von den Toten auferweckt hat, der darf auch darauf vertrauen, dass ihr oder ihm am Ende der irdischen Zeit das Leben nicht genommen, sondern gewandelt wird. Unsere Existenz wird nicht verlöschen sie wird verwandelt. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich in Todesanzeigen Sätze lese wie: „Tot ist nur der, an den niemand mehr denkt!“ oder „Du lebst in unseren Herzen weiter.“ Mir stellt sich dann die Frage, ob ich dann tot bin, wenn die Herzen derer aufhören zu schlagen, die mich kannten und sich noch an mich erinnern? Diese „säkulare“ Hoffnung, dass mit dem Tod nicht alles aus ist, greift mir dann doch zu kurz. Die Feier von Ostern will in uns die Zuversicht stärken, dass Gott uns nicht vergisst und nicht im Tod lässt. Wer das Leben nicht mehr feiert, bei dem verkümmert es. Das tun wir in unseren Gottesdiensten mit vielen Symbolen und viel Musik. Wir stimmen ein in den österlichen Siegesruf über den Tod, das „Halleluja“. Vielleicht aber sollten wir am Osterfest nicht nur mit den Kindern Ostereier suchen, sondern auch die
Gräber unserer Verstorbenen besuchen, sie mit Lichtern und Blumen schmücken und deutlich machen: „Das Grab ist für uns Christen ein Zeichen der Hoffnung“, denn Gott wird uns Gemeinschaft schenken, mit allen, die ER von Toten auferweckt hat.

Für das Seelsorgeteam von Peter und Paul
Ihr Pastor Wilhelm Kolks.