2. Station - Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

Nein, es soll nicht mitten in der Stadt geschehen, das schreckliche Spektakel einer Kreuzigung. Wer weiß, ob sich die Stimmung nicht dreht - wenn die Menschen die Grausamkeit sehen? Aber die Verantwortlichen wollen sich die Finger nicht schmutzig machen. Der Verbrecher soll selbst das Schandholz hinaustragen, vor die Stadt, auf die Höhe des Steinbruchs Golgota.
Jesus nimmt es auf, nimmt es an sich, nimmt es an: das Kreuz. Auch wenn es so unglaublich groß und schwer zu sein scheint. Jesus nimmt es in den Arm. Auf den ersten Blick sieht es aus, als wolle er mit dem Kreuz tanzen. So trägt er, was ihm Menschen auferlegt haben. Eine Schinderei. Eine Schade. Auf diesem Irrweg der Menschen zeigt er einen Weg, den wir Menschen gehen können.

"Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach." (Mt 16,24)

Geschundener Jesus,
Schläge und Spott hast du ertragen.
Gib allen, die anderen schwere Lasten auflegen;
die andere quälen und erniedrigen,
Einsicht und Mitgefühl.

Christus mit dem Kreuz,
du gehst diesen Weg für uns.
Schenke uns Einsicht, wo wir selbst
das Leben unserer Mitmenschen schwer machen. Amen.